Mehr als 250 Menschen protestierten gegen erneuten flüchtlingsfeindlichen Aufmarsch in Frankfurt (Oder)

### Mehr als 250 Menschen protestierten gegen erneuten flüchtlingsfeindlichen Aufmarsch in Frankfurt (Oder) ### 120 Rassist*innen liefen nahezu ungestört von der Innenstadt zum Bahnhof ### mehrere Blockadeversuche wurden durch aggressives Verhalten der Polizei unterbunden ###

Rund 200 Menschen folgten dem Aufruf des Bündnisses sich auf dem
Rathausplatz mit Geflüchteten zu solidarisieren. Zahlreiche Vertreter*innen von Stadt und Zivilgesellschaft riefen in Redebeiträgen die Frankfurter Bevölkerung dazu auf, sich stark gegen Rassismus zu machen.

Direkt nebenan trafen sich ab 15:00 Uhr knapp 120 Rassist*innen, um erneut ihren Menschenhass auf die Straße zu tragen. Es war der erste Aufmarsch der Gruppierung „Frankfurt/Oder wehrt sich“ im Jahr 2016. Neben altbekannten Neonazis aus Frankfurt (Oder), Anhänger*innen der Partei „Der III. Weg“ und erstmals polnischen Neonazis beteiligten sich, wie schon im vergangenen Jahr, zahlreiche Jugendliche an der rechten Versammlung. Durch ihr gewaltbereites und offensichtlich neonazistisches Auftreten wollen sie sich ihre ersten Lorbeeren in der brandenburgischen Neonaziszene verdienen. Stadt und Zivilgesellschaft stehen in der Pflicht bestehende antirassistische Bildungs-, Präventiv- und Jugendsozialarbeit zu stärken.

Nachdem sich der flüchtlingsfeindliche Aufzug vom Marktplatz über den Brunnenplatz auf der Karl-Marx Straße bewegte, versuchten etwa 70 Antifaschist*innen die Route zu blockieren. Diese kamen jedoch nicht an den aggressiven Polizeikräften vorbei. Trotz der hermetischen Abriegelung der Frankfurter Innenstadt und dem teilweisen Einsatz von Hunden gelang
es Gegendemonstrant*innen an mehreren Stellen den rechten Aufmarsch in Sichtweite lautstark zu begleiten. Den zahlreichen Antifaschist*innen allen Alters ist es zu verdanken, dass die rassistische Hetze am heutigen Tage nicht unbeantwortet blieb. Wir blicken jedoch auch mit Sorge in die Zukunft: bundesweit bewegt sich rassistische Gewalt, sowohl qualitativ als auch quantitativ, auf einem traurigen Höhepunkt. Nahezu täglich werden in der Bundesrepublik Geflüchtete und deren Unterkünfte angegriffen und finden flüchtlingsfeindliche Aufmärsche statt, welche in vielen Fällen mit Polizeigewalt durchgesetzt werden.

„Der heutige antifaschistische Protest in Frankfurt (Oder) hat gezeigt: wir sind nicht müde und werden auch in Zukunft mit allen engagierten Frankfurter*innen derartige rassistisch motivierte Aufmärsche zu verhindern versuchen.“ so Jan Augustyniak für das Bündnis „Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)“.

An dieser Stelle weisen wir auf die kommenden antirassistischen Proteste
in Brandenburg hin: am 24. Februar in Potsdam, am 26. Februar in Oranienburg, am 03. März in Elsterwerda und am 12. März in Neuruppin.